Das Telefon

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Ein lautes Klingeln,
es ruft mich schrill und ungehalten,
ich soll doch den Hörer abnehmen,
eine grüne Taste schalten,
und annehmen das Gespräch.

Soll hören und sagen,
vernehmen und fragen,
ohne Sicht auf den Sprecher,
und den Hörer fest ans Ohr mir pressen,
ohne zu klagen.

Mir schwirrt der Kopf,
das ewige Gebimmel,
Ach Herr Gott im Himmel,
das Telefon, welches einst,
so bejubelt erfunden,
bringt mich heut um ruhige Stunden,
um Zeit mit gutem Buch,
und edlem Wein.

Wo ist nur die Zeit,
wo Antwort warten konnte?
Wo weit und breit,
nie Telefone lauthals nach Beachtung klagten,
wo man wartete darauf sich zu sehen,
wir uns alle großen und kleinen Worte,
mit sprechenden Blicken verfeinert,
auf ausdrucksstarken Gesten gestützt,
ins Antlitz sagten?